Liebe Bürgerinnen und Bürger von Dinkelsbühl,
Im Jahre 2002 begann meine Reise von Nürnberg nach Dinkelsbühl, seit knapp 16 Jahren darf ich nunmehr Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl sein.
Mittlerweile ist der Lebensmittelpunkt meiner Familie und mir Dinkelsbühl.
Ich habe auf dieser Reise viele Erfahrungen gesammelt und Erlebnisse gehabt, die mich geprägt haben. Ich habe viele Menschen kennengelernt, welche mich auf meinem Weg begleitet haben. Einige habe ich wieder verloren. Besonders vermisse ich Personen wie Hildegard Beck oder Thomas Sandfuchs.
Wie ich damals im Jahre 2002 meinen Vater gefragt habe, wie er die Kandidatur in Dinkelsbühl sehe, merkte er an: „Du musst bedenken, dass das eventuell deine letzte berufliche Station ist.“ Ich habe abgewunken; konnte mir diese Zukunftsperspektive schwer vorstellen. Und doch hat es sich in die von meinem Vater skizzierte Richtung entwickelt. Die Frage des Bayerischen Rundfunks in einer „Liebeserklärung“ aus dem Jahre 2002 -„Dinkelsbühl für immer oder einen Tag?“- habe ich für mich wie scheinbar schleichend für „immer“ entschieden.
Von Beginn an meiner Bürgermeistertätigkeit hat dieser Beruf und die Stadt Dinkelsbühl in meinem Leben die oberste Priorität eingenommen. Anderweitige politische Ämter, welche mir im Laufe der Zeit angetragen worden sind, haben für mich nie einen annähernden Stellenwert gehabt.
Es war und ist faszinierend für mich, unsere Sozialgemeinschaft entscheidend mitgestalten zu können. Sowohl die großen Weichenstellungen, wie Haus der Geschichte, Stadtmühle für die Knabenkapelle, Jugendherberge, schulische Sanierungsarbeiten, Wirtschaftsansiedlungen, Kulturbauten wie das Theater u.v.m. als auch die Hilfestellungen für Menschen in problematischen Lebenslagen, sprich die individuelle Person, haben mich gefesselt. Die Stadt hat sich für mich zum Mittelpunkt meines Lebens entwickelt.
Ich habe eigentlich immer gewusst, dass ich im Jahre 2020, wenn es nach mir ginge, noch nicht aufhören will. Viele Projekte in der Zukunft bewegen mich. Gerne würde ich es als amtierender OB beispielsweise erleben, mit der Bahn nach Dinkelsbühl zu fahren, den Spatenstich der Ostumfahrung begehen zu können, die Existenz unseres Krankenhauses zu sichern oder den Beweis miterbringen zu können, dass auch ohne offiziellen ökumenischen Trägerverein unsere Kinder von Evangelischen und Katholiken gemeinsam in einer gemeinsam gelebten Kindertagesstätte betreut zu werden.
Auch wenn rückblickend nicht alles unproblematisch gewesen ist und wenn ich auch sagen muss, dass persönliche Vorhalte zuweilen auch sehr nahe gehen und wehtun, überwiegt doch der „Virus“ Dinkelsbühl. Und wenn ich am Abend auf meinen Spaziergängen in der Altstadt unterwegs bin und in den Morgenstunden auf meinen Laufrunden unsere Ortsteile durchquere, dann erfüllt es mich doch auch ein wenig mit Stolz, wenn ich mir sage, „das haben wir doch ganz gut hinbekommen“.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich unterstützen würden, meine Reise in Dinkelsbühl fortführen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Christoph Hammer