ÖPNV-SPNV

In unserer Zeit des Klimawandels nimmt der Öffentliche Personennahverkehr eine immer bedeutendere Rolle ein. Dies bedeutet nicht, dass das herkömmliche Auto ausgespielt hat, allerdings fordert es uns schon, individuelles Verhalten auf den Prüfstand zu stellen. Als überregionaler Schulstandort und auch wegen seiner touristischen Bedeutung braucht unsere Stadt ein besseres Angebot, insbesondere eine Wiederinbetriebnahme der Schiene. 

Natürlich ist es die Herausforderung und Aufgabe unserer CSU, jeden einzelnen auch dahingehend zu sensibilisieren, ob es in allen Bereichen unserer Mobilitätswünsche erforderlich ist, auf den PKW zurückzugreifen. Immer wieder müssen wir uns die Frage stellen, ob nicht auch das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel eine Alternative darstellen. Ein Ansatz zur Vermeidung von Individualverkehr und Reduzierung von CO2-Ausstoß ist auch der Zusammenschluss von mehreren Menschen zu gemeinsamen Fahrten.

Veränderungen in unserem Verhalten werden allerdings nur erreicht werden können, wenn die Stadt Dinkelsbühl, der Landkreis Ansbach und der Freistaat Bayern die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.

Hinsichtlich Radverkehr hat sich in unserer Stadt Beachtliches getan. In allen Himmelsrichtungen wurden in den letzten Jahren die Verbindungen ausgebaut, insbesondere die Radwege nach Langensteinbach, Mönchsroth, Segringen, Wolfertsbronn und Seidelsdorf-Waldeck zur Landesgrenze. Durch die Erneuerung der Radbrücke in Neustädtlein ist der überregional bedeutsame Wörnitzradweg für die Zukunft gesichert. Im kommenden Jahr wird der Radweg nach Neustädtlein über die Wörnitz asphaltiert werden und der bereits geschlossene Ausbau von Botzenweiler nach Sinbronn erfolgen. Zur Zeit stehen die Grundstücksverhandlungen in Segringen/Wolfertsbronn kurz vor dem Abschluss, so dass der lange gewünschte Radweg durchgängig von Dinkelsbühl über Segringen und Wolfertsbronn bis nach Baden-Württemberg zeitnah erfolgen wird. Die Anbindung an den Schulcampus in Dinkelsbühl wurde barrierefrei durch ein Brückenbauwerk hergestellt.

Um die Altstadt von Dinkelsbühl ist eine asphaltierte Wegeführung geschaffen worden, wodurch von allen Himmelsrichtungen das Zentrum sicher erreicht werden kann. Auch wurden für den zunehmenden elektrischen Radverkehr Elektroladestationen, wie am Haus der Geschichte, installiert.

Für den für die Tourismusstadt Dinkelsbühl immer bedeutenden Radtourismus wurde an der Jugendherberge eine Radstation errichtet, welche sich großer Beliebtheit erfreut. Wichtig war für unsere Gäste auch, dass Stadt und Landkreis die örtliche und überregionale Beschilderung wesentlich nachgebessert hat und nun einen exzellenten Standard aufweist.

Zur Eindämmung von Einzelfahrten hat die Stadt Dinkelsbühl im Zusammenwirken mit Nachbargemeinden Mitfahrerbänke für Fahrten nach Sinbronn, Mönchsroth und Fichtenau aufgestellt. Parallel dazu entschied der Stadtrat, dass eine Carsharingstation am Parkplatz an der Mönchrother Straße entsteht, und ein Bürgerbus ab November 2019 in Betrieb geht. Durch letzteren werden nicht nur Gemeinschaftsfahrten zunehmen, sondern dadurch wird auch die Mobilität unserer älterer Mitbürger, welche oftmals auf einen PKW nicht mehr zurückgreifen können, wesentlich erhöht werden. Dieser Service, d.h. Abholen und Bringen auf telefonische Anfrage, wird für die Bürgerschaft gebührenfrei sein.

Auch im traditionellen ÖPNV, d.h. dem öffentlichen Busverkehr, hat es eine erfreuliche Entwicklung gegeben. Unabhängig davon, dass in Dinkelsbühl selbstverständlich an der Stadtbuslinie festgehalten werden wird, war die S-Bahn-Verlängerung nach Dombühl hinaus für unsere Region und auch Dinkelsbühl ein Glücksfall. Diese Verlängerung ließ sich wirtschaftlich nur dadurch darstellen, dass zusätzliche Busverkehre eingerichtet worden sind, um mehr Menschen zu befördern. Dies bedeutet, dass nun über 10 Fahrten jeden Tag von Dinkelsbühl über Feuchtwangen nach Dombühl stattfinden.

Der allerdings wichtigste Schritt für Dinkelsbühl im Hinblick auf eine öffentliche Verkehrsanbindung wird die Wiederinbetriebnahme des Schienenverkehrs sein. Seit Jahren kämpfen Oberbürgermeister und Landrat gemeinsam, um dieses von der gesamten Bevölkerung gewünschte Ziel zu erreichen. Auch wenn der Weg steinig ist, werden wir es schaffen, dass in Dinkelsbühl wieder in die Bahn eingestiegen werden kann und zwar sowohl Richtung Dombühl als auch nach Nördlingen.

Dabei muss immer bedacht werden, dass allein durch den Schienenpersonennahverkehr die Sanierung der Schienenstrecke finanziert werden kann. Und nur wenn dies geschieht, kann in Zukunft auch wieder Güterverkehr abgewickelt werden, was für unsere heimischen Betriebe wie BayWA oder Rettenmeier immanent wichtig ist.